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Infobrief November 2011, LAVES Bieneninstitut Celle 1 / 2
Infobrief – Die noch ausstehende, abschließende Winterbehandlung gegen die
Varroa-Milbe muss mit besonderer Sorgfalt erfolgen! 24. November 2011
Liebe Info-DienstteilnehmerInnen!
Aufgrund des milden Witterungsverlaufs im Spätherbst 2011, bei guter Varroa-
Milbenpopulationsentwicklung während der gesamten zurückliegenden Saison und
hoher Milben-Reinvasionrate, weisen wir mit unserem Infobrief auf eine dringend
notwendige Winterbehandlung hin. Diese sollte aber frühestens Anfang Dezember
durchgeführt werden.
Höhere Winterverluste werden erwartet: Schon jetzt beklagen Imker und
Imkerinnen Völkerverluste. Teilweise sind ganze Stände betroffen. Brut- und
Bienenprobenuntersuchungen in unserem Labor, die Imker von ihren zusammengebrochenen
Völkern zugesandt hatten, wiesen alle einen extrem hohen Varroa-
Befall (> 90% Brutbefall) auf. Durchweg waren in den Proben klinische Symptome
von Virus-Infektionen (insbesondere das Flügeldeformationsvirus) nachweisbar.
Demnach waren in den zusammengebrochenen Völkern die durchgeführten
Bemühungen um eine Reduzierung der Varroa-Populationsentwicklung während der
zurückliegenden Saison nicht ausreichend bzw. hatten keine ausreichende Wirkung.
Zudem befürchten einige ImkerInnen, dass ihre diesjährigen Thymol- und
Ameisensäure-Behandlungen witterungsbedingt nicht ausreichend gewirkt haben.
Bei hoher Bienendichte kann man aufgrund des lang anhaltenden Bienenfluges in
den vergangenen Wochen von erhöhtem Milbeneintrag bei Räuberei ausgehen.
Die Winterbehandlung als letzte Chance: Bekanntlich soll die Startpopulation der
Varroa-Milben für das kommende Jahr mit Beginn der neuen Brutaufzuchtsphase
auf ein Minimum reduziert sein. Auf der anderen Seite verbietet sich ein
Medikamenteneinsatz im Frühjahr wegen schlechtem Wirkungsgrad und der
Rückstandsproblematik. Deshalb ist die Winterbehandlung nun die letzte Chance
und Möglichkeit zur Varroabekämpfung in diesem Jahr.
Sie müssen einen optimalen Behandlungstag wählen: Bekanntlich wirken die
Varroazide (Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% ad.us.Vet.® oder Perizin®) nur bei
brutfreien Völkern und Mehrfachbehandlungen mit Oxalsäure schaden den Bienen.
Es gilt nach wie vor: zwei Oxalsäurebehandlungen sind eine zuviel!
Hier in Niedersachsen hatten wir am 12.,13. und 14.November drei aufeinanderfolgende
Frostnächte. Damit ist der früheste Zeitpunkt, an dem man von einer
Brutfreiheit der Völker ausgehen kann, in der 49. Kalenderwoche (ab dem
05.Dezember 2011). Derzeit haben fast alle Völker in unserem Bestand noch offene
und verdeckelte Brut. Da bekanntlich die Wirkung insbesondere der Oxalsäurelösung
höher liegt, wenn die Bienen eng sitzen, sollte die Behandlung zudem an einem
kalten Tag erfolgen. Eine Behandlung bei Minustemperaturen schadet den Bienen
nicht. Wir haben im letzten Winter bei -3° C behand elt.
Infobrief November 2011, LAVES Bieneninstitut Celle 2 / 2
Und so wird es gemacht:
1.Schritt: Milben zählen! Ende November muss eine Gemülldiagnose erfolgen.
Dafür schieben Sie die Diagnosewindel für 3 bis 5 Tage unter die Völker, um dann
den natürlichen Milbenfall zu erfassen. Die Schadschwelle liegt bei >1 Milbe pro Tag.
Völker mit einem täglichen Milbenfall von über 1 Varroamilbe müssen dringend
behandelt werden.
2.Schritt: Brutfreiheit abwarten! Eine gute Wirkung der Varroazide (Oxalsäuredihydrat-
Lösung 3,5% ad.us.Vet.® oder Perizin®) ist nur bei brutfreien Völkern zu
erzielen.
Der früheste mögliche Zeitpunkt liegt in diesem Jahr in der 49. Kalenderwoche. Da
oftmals die Völker um die Weihnachtszeit wieder mit der Brutaufzucht beginnen,
wählen Sie in diesem Zeitfenster einen günstigen Tag zur Behandlung. Um ganz
sicher zu gehen, schauen Sie dann notfalls noch einmal in Ihre Völker.
3.Schritt: Einen möglichst kalten Tag zur Behandlung wählen! Eine durchschlagende
Wirkung der Varroazide erzielt man, wenn die Außentemperatur sich um
den Gefrierpunkt liegt. Dann sitzen die Bienen dicht zusammengedrängt in ihren
Wabengassen und die Varroazide haben eine bessere Wirkung, da diese als
Kontaktgifte auf die Milbe wirken.
Bekanntlich fällt die Rückstandsproblematik der Varroazide bei Wahl der Oxalsäure
günstiger aus, da es sich dabei um eine wasserlösliche Substanz handelt. Wir
empfehlen Ihnen die Varroa-Behandlung mit Oxalsäure (Oxalsäure-dihydrat-Lösung
3,5% ad.us.Vet.®), die Sie über den Amtstierarzt als zugelassenes Mittel erhalten
können, bzw. sicherlich schon besorgt haben.
4.Schritt: Behandlung nach Volksstärke!
Bei der Windeldiagnose, die Sie Ende November durchführen sollten, erhalten Sie
ein gute Abbildung der Volksstärke anhand des Gemülls, dass sich unter den mit
Bienen besetzten Wabengassen ansammelt.
Völker, die bei Frost über 5 besetzte Wabengassen füllen (2 Randwaben werden
abgezogen, da dort nur wenige Bienen sitzen) erhalten 50 ml Oxalsäurelösung.
Völker, die bei Frost 3 besetzte Wabengassen füllen (2 Randwaben werden
abgezogen, da dort nur wenige Bienen sitzen) erhalten 30 ml Oxalsäurelösung.
Schwache Völker können zu ihrer möglichen Rettung dann noch vereinigt werden.
Die Oxalsäure-Lösung wird mit einem möglichst feinen Strahl direkt auf die Bienen in
die Wabengassen hinein geträufelt. Achten Sie darauf, dass es nicht zu einer
Überdosierung kommt, das vertragen die Bienen nicht. Der Wirkungsgrad einer
einmaligen Oxalsäure-Anwendung ist im brutfreien Zustand sehr gut, Überdosierung
oder Mehrfach-behandlung sind dagegen sehr schädlich für das Bienenvolk.
Mit den besten Grüßen i.A. Dr. Otto Boecking, BZB Guido Eich, BZB Wulf-Ingo Lau
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Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Institut für Bienenkunde Celle - Sekretariat
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